Ausflugsziel

Historische Trotte

Schlossgasse
79639 Grenzach-Wyhlen
Ortsteil: Grenzach

Die Grenzacher Zehnttrotte von 1745 – ein bedeutendes Kulturdenkmal

Im Herbst 2018 wurde Grenzach um eine Attraktion reicher. Eine Zehnttrotte aus dem Jahr 1745 fand im Bereich des Emilienparks unter einem eindrucksvollen Dach eine neue Heimat.
 
Diese mächtige Baumtrotte ist ein herausragendes Kulturdenkmal,  das sehr eindrücklich auf die einstige Bedeutung des Weinbaus in Grenzach hinweist und außerdem die enge Verbindung zur Stadt Basel dokumentiert. Der Grenzacher Wein zählte immer zu den edlen Tropfen der Region, gerühmt und geliebt u.a. von Viktor von Scheffel und Johann Peter Hebel. Man kann wohl davon ausgehen, dass der Weinbau in unserer Region bis auf die Römerzeit zurückgeht. Belege aus dem 13. Jahrhundert beweisen, dass  die Weinberge vom Hornfelsen bis an die Gemarkungsgrenze Wyhlen reichten und natürlich darüber hinaus. Zeitenweise waren 60 Hektar mit Weinreben bepflanzt. So wundert es nicht, dass sich Gutsherren, Klöster und Kirchen Rechte erwarben.
1488 kam der große Weinzehnt mit dazugehöriger Trotte an das Kleinbasler Frauenkloster St. Klara. Dieser Zehnte umfasste etwa 10 ha Rebfläche und erbrachte im 15. Jahrhundert im Durchschnitt jährlich rund 12 000 Liter Wein.
Mit der Basler Reformation 1529 wurde das Kloster aufgelöst und der Zehnte ging an die reformierte Kirche von Basel über. Die Trotte wurde wohl im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass 1745 eine neue  erstellt werden musste. 1756 ging sie dann in den Besitz der Markgrafschaft über. Um 1840 schließlich fand die Trotte in einem bäuerlichen Anwesen einen neuen Standort.
Es ist dem Verein für Heimatgeschichte und der Gemeinde zu verdanken, dass dieses wertvolle Kulturdenkmal dem Dorf erhalten geblieben ist und diese eindrucksvolle Überdachung realisiert werden konnte.

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